So stärkst du deine Resilienz

von Renate Neuhold

Mit der Resilienz ist es wie mit dem Glück: Ein bisschen bekommt jeder als Geschenk mit auf den Weg. Den Rest, das entscheidende „Mehr“, kannst du dir selbst erarbeiten.

Neben Optimismus, Akzeptanz und Lösungsorientierung sind auch die folgenden Säulen der Resilienz wichtige Bausteine:

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Grafik von Renate Neuhold

Selbstwirksamkeit

Sie umfasst jene Erfolge deines Lebens, die du deinen eigenen Fähigkeiten und Kompetenzen zuschreiben darfst, all das, was du aus eigener Kraft und mit deinen Skills erreicht hast. Du erfährst dadurch, dass du schwierige Situationen und Aufgaben meistern kannst. Durch die Anerkennung von außen und durch positives Feedback wird dein Selbstbewusstsein gestärkt und lässt dich an DICH glauben. Das bringt dir ein Gefühl von Anerkennung, dass du wichtig bist und etwas beitragen kannst, weil du bist, wie du bist. Statt in einer Opferrolle zu verharren und geschehen lassen zu müssen, was im Umfeld passiert, übernimmst du die Verantwortung für dich selbst.

Auch die kleinste meiner Tätigkeiten oder Eigenschaften trägt zum großen Ganzen bei.

 

Selbstliebe
Selbstliebe und Selbstmitgefühl und diese stärken deine Selbstwirksamkeit!

 

Das erzeugt auf Dauer eine Art Selbstliebe und Selbstmitgefühl und diese stärken wiederum deine Selbstwirksamkeit. Stehst du zu all deinen Empfindungen und kannst sie zulassen, dann gelingt es dir auch, dich mit all deinen Licht- und Schattenseiten anzunehmen – in all deiner menschlichen Unvollkommenheit. Damit wächst auch Mitgefühl dir selbst gegenüber und eine gütige Milde kann die Härte abschwächen, mit der wir uns sehr oft selbst verurteilen. Emotionen brauchen dann nicht immer eine Antwort oder Reaktion. Sie dürfen einfach nur sein, ohne Bewertung. Werde zum Beobachter und erkenne, dass Gefühle ein Teil von dir sind und nicht du selbst. Begegne dir selbst mit der gleichen Freundlichkeit, wie du einem geliebten Menschen zur Seite stehen würdest, der Hilfe braucht.

Soziales Netzwerk

In belastenden Situationen hilft ein tragfähiges soziales Netz aus Freunden, Familienangehörigen und Kollegen. Je größer und stabiler dieses Netz ist, desto mehr kann mit Unterstützung und Hilfe gerechnet werden. Die Hilfe muss noch nicht einmal in Anspruch genommen werden – allein die Aussicht darauf stärkt die psychische Widerstandsfähigkeit. Deshalb kümmere dich gut um dein Netzwerk, damit du in schwierigen Zeiten darauf zurückgreifen kannst.

Zukunftsorientierung

Die Zukunft startet in der Gegenwart. Auch wenn es total wichtig ist, in der Gegenwart (präsent) zu bleiben, so ist es in Sachen Resilienzstärkung auch notwendig, den Blick nach vorne zu richten. Das bedeutet konkret, möglichst viel Einfluss auf die Zukunft zu nehmen, statt sich gedanklich immer wieder mit Vergangenem zu beschäftigen. In der Zukunft werden wir die Auswirkungen dessen spüren, was wir heute tun.
In schwierigen und belastenden Situationen heißt das, sich klar zu machen: Was immer in der Vergangenheit war und in der Gegenwart ist – die Zukunft beinhaltet neue Möglichkeiten und Chancen.

Wir alle wissen nicht, was die Zukunft bringt. Aber wir haben innere Stärke und Erkenntnisse, und Kraft für jene Ereignisse, die unvorhergesehen und überraschend eintreten. Verliere deine Wünsche und Bedürfnisse nicht aus den Augen, um nicht geschwächt zu sein.

Wir wissen oft, was wir nicht wollen, aber noch lange nicht, was wir wollen und wo es hingehen soll.

 

Zukunft
Wohin soll es gehen?

 

Es ist für den Blick in die Zukunft daher auch sehr wichtig, deine Ziele konkret zu hinterfragen und zu definieren:
Sind deine Zielvorstellungen eventuell (unbewusst) von fremden Erwartungen geprägt? Weil „man“ dies oder jenes sollte? Hinterfrage die Gründe für deine Ziele und ändere sie, bis sie für dich stimmig sind. Formuliere sie so, dass DU es in der Hand hast, sie zu erreichen und formuliere sie positiv. Sind deine Tätigkeiten, deine Aktivitäten mit deinen Zielen im Einklang?

Deine Ziele sollten auf alle Fälle SMART sein:
S – spezifisch: je genauer, umso besser
M: Messbar
A: Aktionsorientiert
R: Realistisch
T – terminiert: innerhalb einem von dir festgelegten Zeitrahmen

Aufmerksame Leserinnen und Leser werden entdeckt haben, dass in meiner Aufzählung noch die Säule Achtsamkeit fehlt. Gemeinsam mit dem Thema Mindset werde ich sie im nächsten Artikel vorstellen.

⇒ Mehr über Resilienz von Renate Neuhold findest du hier!


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