Die Sperrnächte starten

von Evi Schwarz

Mit dem heutigen Tag beginnen die sogenannten Sperrnächte. Kennen wir die Rauhnächte aus Überlieferungen unserer Vorfahren, sind die Sperrnächte jedoch meist unbekannt. Dabei leitet sich wahrscheinlich die Adventszeit mit ihren alten Brauchtümern von diesen Nächten ab.

Die alte Weise erzählt davon, dass sich das Rad des Lebens, das Schicksalsrad, das Rad des Jahres, mit diesen Tagen nun immer langsamer dreht – es läuft aus. Zu Yule, der Sonnwende am 21. Dezember, steht es dann ganz still, stoppt und schließt den Jahreszyklus ab. Über die Rauhnächte wird das Rad des Jahres dann wieder neu gefüllt, erst am Ende der Rauhnächte beginnt es sich wieder zu drehen.
In diesen 13 Nächten vor dem 21. Dezember ist nun die Zeit, in der wir nochmal ins Jahr zurückschauen. Wir reflektieren unser Lebensrad und geben weg, was nicht mehr ins neue Jahr mitgenommen werden mag.
Wir verdauen quasi das ablaufende Jahr, sperren aus, was gehen darf, und beginnen damit, das Rad zu leeren, damit es sich dann über die Rauhnächte mit guten Kräften neu füllen kann. So wird Raum geschaffen, für das Befüllen und Weihen in den Rauhnächten.

Tag für Tag

Blicken heute, in der ersten Sperrnacht (der Begriff „Nacht“ verläuft dabei über 24 Stunden), in den Jänner 2021: Was haben wir da erlebt, empfunden, bekommen …? Wir reflektieren und misten aus, sperren aus, was aus dieser Zeit nicht mehr mitgenommen werden mag.
Morgen setzen wir diesen Prozess dann mit Februar 2021 fort, und so weiter.
Schreib auf einen Zettel auf, was gehen darf, was du aussperrst, und verbrenne ihn dankbar, sodass es sich lichtvoll erlösen kann.
Dein wahrer Keim, mag nun für die lichtvolle Befruchtung zu Yule und für den Segen und das Weihen der Dinge, die sich im kommenden Jahr ins Leben drehen wollen, vorbereitet werden. Gerade in diesem Jahr kann ein bewusstes Hingeben zu diesem uralten Mysterium sehr hilfreich sein für einen heilsamen Neubeginn 2022.
AHO!
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