Daniela Hutter: Yin-Prinzip

Interview aus der CHI-Printausgabe 02/20

Sie ist eine der großen Pionierinnen der Neuen Zeit, hat einst die erste Montessorischule in Wien gegründet, bevor die Liebe die gebürtige Vorarlbergerin in die Kitzbühler Alpen verschlug, wo Daniela Hutter heute mit ihrer Familie lebt.

 

Drei kleine Kinder, Haushalt und die Unterstützung im Familienbetrieb wären für viele schon ausreichende Beschäftigung. Doch Daniela vermisste »ihr Ding«, etwas, das ihre Seele wieder zu beflügeln vermochte, wie einst die Montessorischule. Kurs um Kurs und Ausbildung um Ausbildung machte sich die dynamische Frohnatur auf die Suche nach ihrer Berufung.

Als sich ihr Weg mit Ingrid Auer und deren Engel-Essenzen kreuzte, schien erst mal ein Ziel erreicht. Daniela Hutter kreierte ‒ noch lange vor Facebook & Co, auch hier als Vorreiterin ‒ erste E-Mail-Workshops und hatte bald einen Namen als »Engel-Expertin«. Kein Wunder, dass sie für ein deutsches Engelmagazin schon viele Jahre als Kolumnistin tätig ist.

Durch die zahlreichen Kontakte, die oft Sorgen und Nöte von Frauen offenbarten, fand Daniela zunehmend ihren eigenen Weg, der sich aus den Mosaiksteinen ihres reichen Erfahrungsschatzes der vergangenen Jahre herauskristallisierte.

Nach einer ganzen Reihe unterschiedlicher Stationen und langjähriger Bewusstseinsforschung hat Daniela Hutter ihre Berufung gefunden. »Meine eigenen Beziehungsmuster und viele Gespräche mit Frauen haben mich auf die Fährte nach dem Yin, der weiblichen Kraft, geführt«, ist sie heute dankbar für alle Erfahrungen, die sie in die Tiefe des eigenen Frau-seins und zu maßgeblichen Erkenntnissen gebracht haben.

Yin-Kräfte wie Mitgefühl, Hingabefähigkeit und Empfindsamkeit haben es im Leben einer Frau heute nicht leicht, den nötigen Raum zu finden.

Unsere Welt ringsum, das Bestehen-müssen, die zunehmende Technisierung, der Kampf, gesehen zu werden, Mehrfachbelastung und der hohe Leistungsdruck ‒ all das unterliegt dem aktiven »männlichen« Yang-Prinzip. Da geraten die weiblichen Qualitäten leicht unter die Räder, erklärt Daniela Hutter, woran Frauen heutzutage leiden, nicht selten sogar erkranken. Das Verdrängen, Verleugnen und Nicht-Ausleben der ureigensten weiblichen Kraft, das Weiche, Zarte, Gefühlvolle findet in vielen Frauenleben keinen Platz mehr. Hektik, Stress und ein notorischer Mangel an Eigenzeit verhindern, zur Ruhe und in die eigene Tiefe zu kommen.

 

Mit ihrem Yin-Prinzip führt Daniela Hutter Frauen in ihre natürliche Kraft

Zeit für dich muss sein

In ihrem Buch zum Yin-Prinzip gibt sie viele Anregungen, kraftvolle Übungen und Heilrituale, wie Frauen ihre weibliche Essenz wiederentdecken und einen gesunden Ausgleich zwischen den Polaritäten schaffen können. »Die Harmonisierung von Yin- und Yang-Energie bringt Frauen wieder ins Gleichgewicht, in ihre ureigene Kraft. Das bringt Lebensqualität in allen Bereichen. Es ist immer wieder berührend, wenn sich Frauen am Ende eines Seminars darauf freuen, nach Hause zu kommen, um in ihrer Partnerschaft ein völlig neues Kapitel aufzuschlagen«, lächelt die Expertin für weibliche Spiritualität. Ihr Wunsch, dieses Wissen so vielen Frauen wie möglich zu eröffnen, ist drängend: »Wir sind schließlich die Ahninnen von morgen! Es geht nicht nur um unser eigenes Leben. Wir haben schließlich eine große Verantwortung gegenüber unseren Kindern und Kindeskindern!«

In ihrer Online-Akademie, in Coachings und Retreats unterstützt Daniela Hutter heute Frauen, ihre Essenz zu finden und zu leben. Sie weiß selbst nur allzu gut, wie befreiend es ist, sich das Recht auf die ureigenen weiblichen Qualitäten zu geben und gleichzeitig die männlichen Energien des Partners zu würdigen. »Diese Erkenntnisse und mein eigener Entwicklungsprozess haben meine eigene Partnerschaft zu etwas ganz Besonderem, fast Heiligem, gemacht. Das wünsche ich mir für alle Frauen, für alle Paare!«

Dabei geht es beileibe nicht darum, Selbstbestimmung, Power und Aktivität aus dem Frauenleben zu verbannen. Ganz im Gegenteil! »Frauen verlieren gerade dadurch, dass sie ihre weiblichen Qualitäten vernachlässigen, viel an Kraft und persönlicher Freiheit. Es ist wichtig für eine Frau, ihr Leben so zu gestalten, wie es ihrer Vorstellung entspricht. Die kreativen Yin-Qualitäten müssen wieder mehr gefördert werden«, ist Daniela Hutter überzeugt. »Denn es ist das Yang-Dilemma, das Frauen in ihrem Alltag so auslaugt und erschöpft.«

 

Der Erfolg gibt Daniela Hutter recht: Ihr Buch ist bereits in fünfter Auflage erschienen, unzählige Frauen haben bereits das Yin-Konzept erlernt und ihr Leben selbstbestimmt in einen harmonischen Ausgleich gebracht und »immer wieder bekomme ich auch von den Partnern meiner Klientinnen großartiges Feedback, wie sehr sich die Beziehung zum Guten gewandelt hat«, was die Expertin ganz besonders freut.

Den natürlichen Zugang zur Spiritualität hat die Liebhaberin der Berge übrigens schon im Kindesalter als Klosterschülerin erfahren. »Das Gebet meiner Kindheit ist meine heutige Meditationspraxis«, schmunzelt sie verschmitzt und sieht dabei so jugendlich aus, dass man ihr ein Enkelkind gar nicht zutrauen mag. Es ist die tiefe Zufriedenheit einer Frau, die ihren Weg und ihren Frieden gefunden hat, die da aus ihrem Gesicht strahlt. Und sie gleichzeitig zur authentischen Lehrerin ihres Yin-Konzepts macht.

Denn … ist es nicht das, was wir uns alle in unserem Frau-sein wünschen: Zufriedene Gelassenheit statt genervter Unzufriedenheit, persönliche Freiheit statt Dauerstress und ein wenig Raum für unser ganz persönliches Ich-sein, in dem wir uns wieder als eigenständige Individuen spüren, und in dem wir die Kraft schöpfen können, um den großen Anforderungen des Yang-Alltags ganz entspannt gewachsen zu sein?

danielahutter.com

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