Augenyoga

von Alexandra Meraner

Stundenlange Bildschirmarbeit, statisches Sitzen und langes Starren auf das Smartphone sind für die Augen so anstrengend und ungesund wie langes Sitzen für die Haltung. Wenn wir über längere Zeit den Bildschirm oder das Handy starr fixieren, wird weniger Tränenflüssigkeit gebildet und die Durchblutung kann gehemmt werden. Die Folgen können Trockenheit, Juckreiz und Brennen sein, im schlimmsten Fall droht bei ständiger Überlastung sogar eine Sehschwäche.

Das kann sich mit regelmäßigem Augenyoga vermeiden lassen. Denn was unser ganzes System nach einem langen Arbeitstag braucht, bringt auch bei müden Augen ganz viel — nämlich Bewegung.

Trockene, starre Augen können sogar Auswirkungen auf unsere Atmung und unsere Bauchmuskulatur haben. In Verbindung mit der Starre der Augen können diverse Beschwerden auftreten wie Augenmigräne, Spannungskopfschmerzen, Verspannungen von Nacken und Kiefermuskulatur.

Was ist Augenyoga und welche Wirkung hat es?

Augenyoga hört sich ungewöhnlich an. Doch am und im Auge befinden sich viele feine Muskeln, die wie alle anderen Muskeln im Körper gezielt bewegt und dadurch trainiert werden können. Auch die Wirkung ist grundsätzlich die gleiche: Yoga entspannt und entlastet – in diesem Fall nicht die Muskeln im Körper, sondern die feinen Muskelbündel in den Augen.

Dabei kann die Muskulatur gestärkt werden, Kopfschmerzen werden gelindert und die Durchblutung wird angeregt. Augenyoga wird sogar nachgesagt, die Sehkraft zu verbessern. Ein paar Übungen können natürlich nicht die Brille ersetzen. Aber durch tägliche Bildschirmarbeit kann Kurzsichtigkeit entstehen. Dieser kann man durch regelmäßiges Augenyoga entgegenwirken.

Du kannst einzelne Übungen immer wieder in deinem Alltag einbauen oder auch mehrere Übungen hintereinander, was dir guttut und zeitlich ohne Stress möglich ist. Wichtig ist dabei vor allem im Wechsel zwischen Ferne und Nähe scharfzustellen!

 

Augenyoga

Tipps, die Augen zu entspannen und Beschwerden vorbeugen

  • Lass immer wieder den Blick in die Umgebung abschweifen, wenn du am Bildschirm arbeitest oder liest.
  • Kontaktlinsen bedeuten für die Augen zusätzlichen Stress, weil sie dadurch noch schneller austrocknen. Trage beim Arbeiten daher lieber eine Brille.
  • Achte darauf, dass deine Brille die richtige Stärke hat.
  • Lege öfter mal das Smartphone beiseite und geh nach Feierabend eine Runde spazieren, statt den Fernseher einzuschalten oder stundenlang am Handy zu sein.
  • Sanfte Massagen der Augenlider lockern wie Augenyoga die Muskeln auf und lindern Schmerzen schnell.

Notfalls-Übung

Diese Übung kannst du immer wieder einbauen, insbesondere bei übermüdeten Augen.

Palmieren: Reibe die Handflächen solange aneinander, bis sie angenehm warm sind. Schließe deine Augen und lege deine Hände auf die Lider. Lass die Wärme für mindestens 30 Sekunden einziehen und atme dabei tief ein und aus. Du kannst auch die Augen in die Wärme mehrmals öffnen und schließen und die Energie in die Augen fließen lassen. Wiederhole den Vorgang noch zweimal.

Zwischendurch-Übungen

  • Augen rollen
  • Mit den Augen nach oben, unten, seitlich schauen, dazwischen immer in der Mitte scharf stellen
  • Mehrmals blinzeln
  • Selbst-Massage: streiche und klopfe die Muskeln um die Augenpartie sanft aus. Du kannst dabei kreativ sein — alles was gut tut, ist erlaubt. Besonders angenehm sind die Punkte an der Nasen-
    wurzel und entlang der Augenbrauen.

Artikel aus CHI 03/22

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