Windkraft Österreich: 100 % erneuerbare Stromversorgung

2020 wird ein Entscheidungsjahr für den neuen Strommarkt der Zukunft

2020 wird das Jahr mit dem niedrigsten Ausbau bei Windkraft seit zehn Jahren sein. Türkis-Grün gibt Hoffnung auf Besserung.

„Die Stop-and-Go-Politik der letzten Jahre bei Ökostrom hat massive Auswirkungen über Jahre hinweg“, erklärt Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft: „Bei der Neugestaltung von Strommarkt und Ökostrom-Gesetz braucht es eine klare Priorität für erneuerbare Energie. Das Regierungsprogramm der neuen Regierung zeigt bereits in eine positive Zukunft. Nun sind die Umsetzung und eine aktive Regierungsarbeit maßgebend.“

Seit fünf Jahren befindet sich der jährliche Zubau der Windkraft in Österreich im Abwärtstrend. 2020 wird der Ausbau nochmals zurückgehen und voraussichtlich nur mehr 18 Windräder mit einer Gesamtleistung von 59 MW betragen.

Stefan Moidl, GF IG Windkraft (Foto: Astrid Knie)

Stop-and-Go-Politik darf sich nicht fortsetzen

Nachdem viele Windkraft-Projekte jahrelang auf den Fördervertrag gewartet haben, und es in der ÖSG-Novelle zu starken Absenkungen der Förderung kam, sind die Betreiber gezwungen ihre Projekte abzuändern. Die Errichtung der Windräder verschiebt sich dadurch um weitere drei bis vier Jahre. Dadurch ging wertvoller Ökostrom (acht Milliarden kWh) verloren, den die Windräder schon längst erzeugen hätten können. Diese Strommenge entspricht rund 13 Prozent des Jahresstromverbrauchs Österreichs.

Die Wartezeit bringt auch zusätzliche Kosten und Aufwand für Betreiber und Genehmigungsbehörden „Windräder, die wir bereits vor mehreren Jahren errichten hätten können, sind noch immer nicht umgesetzt, weil die Politik zwar sehr viel über Klimaschutz geredet hat, aber den Ausbau der erneuerbaren Energien durch ihr Zögern aktiv verhinderte“, so Markus Winter von der Windkraft Simonsfeld.

Die Windkraft Simonsfeld gehört zu den Pionieren der Windkraft in Österreich mit Stammsitz in Ernstbrunn (NÖ), wo sie zu den größten Arbeitgebern der Region zählt. „Es braucht bei den Rahmenbedingen eine klare Priorität für erneuerbare Energien durch die Politik. Und darauf hoffen wir“, betont Markus Winter und Lukas Winkler von der EWS ergänzt: „Unsere Vision ist es, die Energiewende umzusetzen. Daher möchten wir uns neuen Herausforderungen stellen und uns nicht überwiegend mit alten Projekten, die seit Jahren sauberen Windstrom erzeugen könnten, beschäftigen.“

→ Infos: igwindkraft.at

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