Respekt Archives - CHI - ganzheitliches Magazin für die Neue Zeit. https://www.chi-mag.com/tag/respekt/ Fri, 17 Sep 2021 16:05:19 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.4.3 Wertschätzung – Schlüssel zum Herzen https://www.chi-mag.com/wertschaetzung-schluessel-zum-herzen/ https://www.chi-mag.com/wertschaetzung-schluessel-zum-herzen/#respond Mon, 13 Sep 2021 09:56:06 +0000 https://www.chi-mag.at/?p=18093 Der Mensch ist von Anfang an  – selbst als Fötus im Mutterleib – auf positive Zuwendung angewiesen. Dieses Urbedürfnis nach all dem, was in den Begriff Liebe fällt, ist für eine gesunde psychische Entwicklung nötig. In der Liebe stecken Zuwendung, Zärtlichkeit, Zuspruch, Halt geben, Unterstützung und noch viel mehr – Grundstein für gesunden Selbstwert, Selbstakzeptanz, […]

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Der Mensch ist von Anfang an  – selbst als Fötus im Mutterleib – auf positive Zuwendung angewiesen. Dieses Urbedürfnis nach all dem, was in den Begriff Liebe fällt, ist für eine gesunde psychische Entwicklung nötig. In der Liebe stecken Zuwendung, Zärtlichkeit, Zuspruch, Halt geben, Unterstützung und noch viel mehr – Grundstein für gesunden Selbstwert, Selbstakzeptanz, Selbstsicherheit und Bindungsfähigkeit.

 

Durch vorgelebte Zuwendung und Wertschätzung sind Bezugspersonen ein Vorbild für anteilnehmendes Verhalten. Diese Erfahrungen sind wissenschaftlich sowohl in der Bindungstheorie als auch durch das Lernen am Modell bestätigt. Auch die Kinder- und Entwicklungspsychologie sagt, dass jedem Menschen das Bedürfnis nach engen und emotional tiefgehenden Beziehungen angeboren ist.

Nimm dir ein paar Minuten Zeit und reflektiere:

  • Wer waren die Menschen, die dir Wertschätzung entgegengebracht haben und wie lange?
  • Wo siehst du Lücken der Wertschätzung in deiner Biografie?
  • Wie hat sich diese Zeit der Wertschätzung für dich angefühlt?
  • Und wie die Lücken der Wertschätzung?
  • Wie gehst du heute mit Wertschätzung anderen gegenüber um?

Gelebte authentische Wertschätzung ist nicht nur der Schlüssel zum Herzen, sie trägt auch zur Gesundheit unserer Lieben bei, denn wer von Herzen kommende situative Wertschätzung bekommt …

  • hat weniger Stress, da der Belastungspuffer reduziert wird, als eine Form der sozialen Unterstützung
  • schüttet mehr vom Vertrauenshormon Oxytocin aus
  • reduziert seine Ängste und somit seinen Cortisolspiegel
  • verbessert seine Konzentrations- und Leistungsfähigkeit und setzt damit Dopamine frei
  • ist mehr engagiert, egal in welchem Kontext
  • hat ein gesteigertes Wohlbefinden und setzt damit Endorphine frei

Stell dir vor, du wertschätzt täglich vier nahestehende Personen und umgekehrt tun diese es auch bei dir! Wie fühlt sich das für dich an?

Wertschätzung in der Partnerschaft

Für viele Paare und Familien ist wertschätzendes Verhalten die Lösung für so viele Probleme. Konflikte bei Paaren entstehen oft, da Wertschätzung von Minderschätzung abgelöst wurde. Selbstverständlich reagieren wir bei einer Minderschätzung ganz anders, als wenn der Partner uns Wertschätzung entgegenbringt. Genauso ist das mit unseren Kindern: Die beste Investition in unsere Kinder ist selbst das Vorbild für anteilnehmendes Verhalten zu sein. Wertschätzend mit ihnen umzugehen bedeutet, unserer Grundbiologie zu folgen. Wir achten auf Positives, weil wir den Wert unseres Gegenübers schätzen, statt die Aufmerksamkeit auf seine Schwächen zu richten. Dadurch motivieren wir unsere Familienmitglieder, ihre Fähigkeiten, Talente, Werte, Tugenden auszuweiten. Es bedeutet das Fördern des „Nach-vorne-gehen“ anstelle des „an die Wand gedrückt werden“. Denn ein „Weiter so!“ kräftigt die Selbstbestätigung, ein „Du kannst das besser!“ nicht wirklich. Die Humanistische Psychlogie baut auf einer Grundhaltung auf, dass Menschen als lern- und entwicklungsfähig zum Besseren hin zu betrachten sind.

„Wertschätzung ist eine dauerhaft spürbare Haltung, mit der du anderen Menschen Respekt und Anerkennung entgegenbringst. Sie zeigt sich nicht durch einzelne Taten, sondern vielmehr durch ein Gefühl, das sich durch ehrliches Interesse, Freundlichkeit und Aufmerksamkeit am Gegenüber einstellt.“

Schätzen lernen, was man hat!

Einfühlen, eindenken, einleben – wie steht es um den Kontakt zu dir selbst?

Wertschätzung fällt oft jenen Menschen leichter, die eine gesunde Selbstakzeptanz haben. Ist dies nicht gegeben, da sie sich selbst eher minderschätzen und mehr im Mangel als in der Fülle sind, wirkt deren Wertschätzung oft als Projektion.

Wer sich jedoch selbst akzeptiert wie er ist und die eigenen Werte, Gefühle, Bedürfnisse, Fähigkeiten, Tugenden usw anerkennt und ihnen auch Raum und Zeit gibt, hat einen guten Grundstein für die Wertschätzung anderer gelegt. Diese Menschen können bewusst innehalten, den Raum zwischen Wahrnehmung und Reaktion spüren und sich der eigenen Wünsche und Bedürfnisse annehmen. Wer in dieser Balance ist, kann leichter den Zustand bei anderen wahrnehmen und somit die situative Wertschätzung entgegenbringen. Dieses uns (an sich) angeborene Verhalten können wir selbstverständlich wiedergewinnen, sofern wir es verlernt haben.

Wertschätzung ist sehr umfassend, da sie Aufmerksamkeit, Achtsamkeit, Respekt, Beachtung, Anerkennung, Vertrauen und Liebe beinhaltet. Sie beginnt dabei, wie wir andere Personen ansehen, welchen Blick wir ihnen zu„werfen“, die Gestik die wir ihnen entgegenbringen und selbstverständlich unsere Worten und Taten. Wertschätzung ist ein lustvoller Prozess, der seinen Höhepunkt in der Liebe findet.

„Im Grunde sind es doch die Verbindungen zu den Menschen, die dem Leben seinen Wert geben.“
Wilhelm von Humboldt

Immer nur ja und Amen?

Wertschätzend zu sein, bedeutet nicht, nie zu kritisieren. Es gibt jedoch konstruktive Kritik, als eine Form des Feedbacks, die Möglichkeiten sichtbar macht für ein Wachstum in der Zukunft. Destruktive Kritik hingegen schränkt künftige Möglichkeiten ein und führt im schlimmsten Fall zum Kommunikationsabbruch und der Ablehnung einer Person als Ganzes. Zur destruktiven Kritik gehören auch Besserwisserei, Drohungen, Schuldzuweisungen, Übertreibungen, ungebetene Ratschläge, Vergleiche, Unterstellungen und vieles mehr. Wir erzeugen dadurch Distanz und verlieren den verbindenden Kontakt zum Gegenüber.

Nicht immer gelingt uns konstruktive Kritik. Oft dann, wenn wir selbst im Stress sind und unsere eigenen Bedürfnisse in Gefahr wähnen.
Eine Faustregel ist daher: Einmal Kritik braucht zwei- bis dreimal Wertschätzung, um ein friedvolles Miteinander wiederherzustellen und die Distanz aufzulösen!

Ich lade dich ein, dir für die nächsten Tage und Wochen fest vorzunehmen, Wertschätzung in deine Beziehungen zu integrieren. Du wirst den positiven Effekt und die Veränderung der Menschen, die dir am Herzen liegen, bemerken. Wie sich Zuneigung positiv verändert, das Miteinander fröhlicher und entspannter wird, das Aufeinander-zugehen von Vertrauen und Zuwendung gestärkt ist.

 

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