Kraft der Natur

von Christine Bauer

Ich bin Landwirtin, Kräuterpädagogin, Grüne Kosmetik Pädagogin, Seminarbäuerin, Selbstwerttrainerin, Jin Shin Jyutsu-Praktikerin und Grundeigentümerin. Außerdem noch Tochter, Ehefrau, Mutter, Hausfrau, Individuum und Freigeist. Du fragst dich, wie das alles zusammenpasst und was das mit Mutter Natur zu tun hat? Nun, meiner Meinung nach eine ganze Menge.

Ich bin der festen Meinung: Die Natur braucht den Menschen nicht! Der Mensch die Natur sehr wohl. Die Natur wurde nicht von Menschenhand geschaffen, wird aber von Menschenhand ge- und benutzt, misshandelt und zerstört. Es gab sie vor dem ersten Menschen und wird sie nach dem letzten Menschen immer noch geben.

Was den Menschen von der Natur unterscheidet, ist ihre grenzenlose Geduld. Die Natur hat Zeit und lässt sich Zeit. So braucht sie Jahre bis Jahrzehnte, um zerstörten Boden wieder zu regenerieren. Sie schafft das, wenn wir sie lassen. Wusstest du, dass es 2.000 Jahre dauert, bis sich zehn Zentimeter Mutterboden gebildet haben?

Wir Menschen haben hingegen keine Zeit. Von der Geduld ganz zu schweigen. Wir rennen, hetzen, drängen und schreien. Wir schaffen es in einer Minute drei Fußballfelder Regenwald zu roden. Das sind 11.000 Quadratkilometer am Tag. Regenwälder gibt es seit rund 200 Millionen Jahren – und wie lange noch? Wie singt Udo Jürgens so treffend in dem Lied Tausend Jahre sind ein Tag: „Was ist Zeit? Ein Augenblick, ein Stundenschlag, 1.000 Jahre sind ein Tag.“

In Österreich werden täglich 11,5 bis 12,9 Hektar Boden durch Verbauung versiegelt. Das sind täglich 20 Fußballfelder. In Deutschland sind es 54 Hektar täglich, also 76 Fußballfelder … Über Treibhausgas-Emissionen und Wasserverschwendung spreche ich erst gar nicht. Wir gehen mit der Natur um, als hätten wir eine zweite in Reserve. Wenn sie kaputt ist, nehmen wir einfach die nächste. Immer weiter, schneller, besser, höher … Wo soll das hinführen?

Ein Unwetter zeiht auf, es blitzt und donnert, der Regen fällt in Strömen vom Himmel. Und dieser Wind! Wo kommt der Sturm her? Hilfe es hagelt! Hochwasser – oh mein Gott, diese Verwüstung! Die gewaltige Kraft der Natur wird blitzartig sichtbar und wir sind ihr gnadenlos ausgeliefert. Sie zeigt uns ihre vernichtende Seite in Form von Eruptionen, Vulkanausbrüchen und Erdbeben, Tsunamis, Tornados, Wirbelstürmen, Schneechaos, Lawinen, Hochwasser, Überschwemmungen, Hitzewellen gefolgt von Kälteeinbrüchen, Insektenplagen und vieles mehr. Plötzlich merkt der Mensch wie klein und unwichtig er ist. Wir haben den Planeten geschändet. Vieles haben wir selbst zu verantworten. Die Bequemlichkeit hat einen hohen Preis.

Die gute Nachricht ist: Nicht alles ist die Schuld des Menschen. So gab es verheerende Naturkatastrophen in der Evolution der Erde immer wieder.

A B E R

Ich möchte dich wachrütteln und anfeuern besser auf dich und die Welt um dich herum achtzugeben. Es ist so wertvoll, erholsam und heilsam in der Natur zu sein. Nirgends ist die Luft frischer und reiner als im Wald oder ganz oben am Berg. Und so ganz nebenbei findest du dort das eine oder andere Mittelchen für deine Hausapotheke, wie etwa Fichtenwipferl für deinen Hustensaft oder Baumharz für eine Heilsalbe. Gratisgeschenke von Mutter Natur.

Für mich ist es besonders wichtig, dass jeder Mensch einen Kraftplatz hat. Einen Ort, an den er sich zurückziehen und nachdenken kann. Oft sind diese Plätze abgelegen, ganz still versteckt in der Natur. Schnell und leicht zu Fuß erreichbar. Ohne Handyempfang, Strom und Musik aus der Konserve. Hier findet jeder zur Ruhe. Hier ist Platz und Zeit, um zu sich selbst zu finden, sich wieder zu erden und den Kontakt mit seinem Inneren herzustellen …

Den ganzen Artikel mit Naturrezepten zum Nachmachen findest du hier kostenlos in CHI #15 Ausgabe 01/23

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