Ich mag mich, so wie ich bin!

Wie oft am Tag denkt Frau sich: „Furchtbar, diese Haare! So wenig, so dünn, so grau.“ Oder auch: „Dieser Bauch! So dick, so schwabbelig.“

 

Wie oft am Tag befindet man sich im Verweilen und Wiederholen von Negativem? Egal, ob es die Beurteilung des eigenen Körpers ist oder eine Gedankenschleife über irgendwelche Situationen im Außen, zum Beispiel die unfreundliche Nachbarin oder der erfolgreichere Arbeitskollege.

Wir Friseure haben keine Chance über Jahre wiederholte Gedanken mittels Haarschnitt oder Haarfarbe wegzuzaubern. Immer wieder passiert es, dass „Frau Selbstkritisch“ zum Friseur geht, um dann durch „Look, Frisur & Co“ wie durch ein Wunder plötzlich zu „Frau Selbstzufrieden“ zu werden? So funktioniert das leider nicht immer.

Zufriedenheit ist ein innerer Zustand!

Manche schauen mehr, manche weniger auf ihr Äußeres und scheinbar hat das nichts mit Selbstwert oder Selbstbild zu tun. Je mehr eine Frau (und ja dieser Mechanismus trifft vorwiegend das weibliche Volk) ihren inneren Kritikern das Regime überlässt, desto weniger kann sie sich mit sich selbst wohl fühlen.

Werbung und moderne Technik haben den Geschmack und das visuelle Erleben in eine unmögliche, nur scheinbar erreichbare Qualität des Aussehens verlagert. Haut wie eine 14-Jährige, ein Bauch wie eine Athletin, ein Lächeln wie aus der Werbung.

Wenn ich es erlaube, dass sich meine Gedanken stetig um die Perfektionierung des Körpers drehen, werde ich das Leben in seiner Schönheit und Freude versäumen. Denn die Zukunft des Körpers ist gewiss: Falten und graue Haare. Jene Zeichen, die in früheren Epochen noch für Weisheit und Respekt standen, sind unsere Feinde geworden.

Ich darf freudig sagen, dass wir im Team anders zum Mensch-Sein stehen. Ins Lesebrillenalter zu kommen, amüsierte uns und wir nutzen diese als modisches Accessoire. Jugendliche sind oft zu beschäftigt mit Unsicherheit, um wirklich selbstbewusst zu sein. Oder sie beziehen Selbstbewusstsein aus den Attributen der Jugend, welche dann so lange wie möglich versucht werden aufrechtzuerhalten.

Ist das nicht schön, wenn man das hinter sich hat und mit mehr Gelassenheit ins Leben blicken kann? Natürlich will man sich gut fühlen. Aber das hängt wohl mehr von unseren Gedanken, als von unserem Aussehen ab. Selbstverständlich tragen eine glänzende Haarfarbe, ein cooler Schnitt und passende Mode einiges zum Wohlfühlen bei. Fachlich können wir vieles umsetzen und menschlich einiges verstehen. Mit Rat und Tat stehen wir ihnen und ihrer Beziehung zu sich bei!


Gastartikel von Margit Friedlmayer | www.madiva.eu

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