Herbstpflanzen als Heilmittel

von Eunike Grahofer

Im Gegensatz zum Frühling, wo wir vorwiegend abführende, reinigende und entgiftende Pflanzen finden, schenkt uns die Natur im Herbst vor allem körperkräftigende Früchte, Samen und Wurzeln.

Uns leuchtet jetzt schon von weitem die Hagebutte in ihren wundervollen Rotfärbungen entgegen. Sie ist wichtig für den Cholesterin- und Fettstoffwechsel, verbessert die Eisenaufnahme, stärkt das Immunsystem, wirkt harntreibend, hilft mit Stress besser umzugehen, unterstützt bei Verdauungsbeschwerden und fördert die Regeneration von Haut, Haaren, Nägel und dem Bindegewebe.

Schon Plinius rühmte die Schlehe als wundervolles Körperkräftigungsmittel. Sie liefert uns besonders viele Mineralstoffe wie Eisen, Kalium, Natrium, Magnesium oder Calcium. Die kleinen unscheinbaren Früchte vom Weißdorn fördern die Durchblutung des Herzmuskels und verbessern somit die Herzleistung, regulieren den Blutdruck und unterstützen den Kreislauf.

Brennnesseln tragen jetzt ihre köstlichen nussartigen Samen, die sowohl für Tiere als auch für Menschen als Kräftigungsmittel gelten. Gerade nach langen Krankheiten oder Überanstrengung sind Brennnesselsamen mit ihren vielen Mineralstoffen wahre Kraftpakete. Die Brennnessel wechselt nach den ersten Frostnächten ihre Wirkung von der Gelenks- und Verdauungsbeere (eigentlich sind es Zäpfchen und keine Beeren) zur wärmenden Erkältungsbeere.

Wurzeln

Jetzt ist die beste Zeit gekommen, die Wurzeln der Pflanzen zu graben. Sie könnten zwar auch zeitig im Frühling, ehe die Blätter austreiben, geerntet werden. Dazu muss man jedoch die Gegend sehr gut kennen und wissen, wo welche Pflanze wächst, sonst findet man die Wurzel ohne die sich über dem Erdreich zeigenden Blätter kaum. Die Wurzeln sind ohne oberirdische Blattteile oft schwer zuzuordnen. Im Herbst aber sehen wir noch Restbestände der oberirdischen Pflanzenteile und können die Pflanze somit eindeutiger bestimmen und vor allem auch lokalisieren.

Die Kardenwurzel benutzt man bei Entzündungen, bei Erkältungen, bei Grippe, die Wegwartenwurzel regt durch ihre Bitterstoffe die Verdauung an, die Löwenzahnwurzel regt den Appetit an, unterstützt bei Magenproblemen, die Spitzwegerichwurzel kräftigt die Lunge, die Weißdornwurzel ist ein altes Wundheilmittel und Brombeerwurzeln kaut man gegen Mundgeruch.


Mehr zu den Schätzen von Mutter Natur und ihren Anwendungsmöglichkeiten findest du in den zahlreichen Büchern von Eunike unter www.eunikegrahofer.at.

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