Grüne Stadt als Job-Motor

Bauwerksbegrünung kann zigtausende Arbeitsplätze schaffen

Klimakrise und COVID-19 – jetzt ist es wichtig, Ökologie, Gesundheit und Wirtschaft gleichermaßen fördern und die Natur zurück in die Städte zu holen – zur Kühlung in immer heißeren Sommern, als wertvollen Naherholungs-Raum und als Gesundheitsvorsorge.

 

Ein sinnvolle und gleichzeitig hübsche Idee dazu ist die Bauwerksbegrünung, die darüber hinaus auch noch wirtschaftliche Vorteile bieten kann. Denn erste Zahlen aus dem Green Market Report Austria zeigen, dass die heimische Branche der Bauwerksbegrünung mehr als 8.000 direkte und weitere 25.000 indirekt entstehende neue Arbeitsplätze schaffen könnte. Ein gezieltes Maßnahmenpaket dazu könnte gesundheits-, wirtschafts-, energie- und umweltpolitische Ziele vereinen und so zu einem dauerhaft wirksamen Job- und Konjunkturmotor werden.

Wie kann ein gesundes Leben in unseren Städten aussehen?

Diese Frage wird immer brisanter. Österreichweit gab es in den vergangenen Jahren bereits doppelt so viele Hitze- wie Verkehrstote! Klimaprognosen sagen für Wien bis zum Ende dieses Jahrhunderts bis zu sechs Mal länger andauernde Hitzeperioden voraus. Begrünte Fassaden und Dächer können die gefühlte Temperatur um bis zu  13° C senken. Und das Potenzial ist enorm: Allein in Wien könnten 18 Millionen Quadratmeter Dachfläche mit geringem Aufwand begrünt werden.

Arbeitsplätze & Innovation made in Austria

Auch wirtschaftlich kann Bauwerksbegrünung Großes bewirken: Pro 8.000 Quadratmeter zusätzlicher Gründachfläche entstehen zehn neue Arbeitsplätze. Derzeit sind hierzulande vor allem kleine und mittelgroße Unternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette tätig, von der Technologie-Entwicklung und Planung über die Herstellung von Komponenten bis hin zur Ausführung und Pflege.

Die Branche zeichnet sich auch durch einen hohen Innovationsgrad „made in Austria“ aus: Durch die gezielte Kombination von Dachbegrünungen mit anderen Technologien wird die Wirkung noch weiter gesteigert. Dazu zählen beispielsweise Solar-Gründächer, in denen der kühlende Effekt der Pflanzen die Leistung der Photovoltaik steigert, oder die Nutzung und Reinigung von Grau- und Brauchwasser auf Dächern.

Foto: Grünstattgrau/Zinco

Maßnahmenpaket für eine lebenswerte Zukunft gefordert

Um die Entwicklungspotenziale der Bauwerksbegrünung für Wirtschaft und Umwelt gezielter zu nutzen, braucht es auch politisches Commitment. In immer mehr Gemeinden und Städten wird die Begrünungen von Bauwerken finanziell gefördert und in Bebauungsplänen festgeschrieben. Das sind wichtige Schritte in die richtige Richtung. Eine Reihe weiterer politischer Maßnahmen könnte jetzt gezielt dazu beitragen, die Konjunktur anzukurbeln.

Der Verband für Bauwerksbegrünung und das Innovationslabor GRÜNSTATTGRAU stellen stellvertretend für die gesamte Branche 14 Forderungen, unter anderem das Festlegen verbindlicher politischer Ziele zur Steigerung der Gründächer und -fassaden in Österreich,  einen verpflichtenden Grün- und Freiflächenfaktor bei Neubau und Sanierungen, die Berücksichtigung der Bauwerksbegrünung im Energieausweis, die Ausrichtung der Vorschreibungen zur Bauwerksbegrünung hin zu einer Kombination mit Photovoltaik und der Ausschüttung entsprechender Förderungen. Wie effektiv Förderungen sind, zeigt sich auch darin, dass für jeden Euro, der von der öffentlichen Hand als Förderung in Bauwerksbegrünung investiert wird, drei weitere Euro an privaten Investitionen getätigt werden.

Diese und weitere Maßnahmen würden gezielt zur Konjunkturbelebung im Einklang mit dem Klimaschutz und der Klimawandelanpassung zu lebenswerten Städten beitragen. Der Green Market Report Austria Kompakt wird vom Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) finanziert.

Quelle: PI GRÜNSTATTGRAU
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